Was kommt nach der Digitalisierung?
Ein Besuch des Tages der Industriekommunikation in Fürstenfeldbruck
Geduld ist gefragt bei so manchen Konferenzveranstaltungen. Geduld bei der Anreise, bei der Parktplatzsuche, bei der Akkreditierung oder einfach um Getränke zu holen. Diese Geduld wurde bei meinem ersten Besuch des Tages der Industriekommunikation 2019 des Bundesverbands Industrie KommunikationKommunikation ist die Vermittlung von Informationen... e.V. (bvik) in Fürstenfeldbruck nicht gefordert. Die Veranstaltung, zu der 300 Marketingexperten aus der Industrie geladen wurden, war wirklich perfekt organisiert.
Selbst die fast schon afrikanische Außentemperatur von 30 Grad bearbeitete die Klimaanlage des Konferenzsaals mit lautloser Kraft und ließ die Teilnehmer konzentriert den Vorträgen zu digitalen B2B Plattformen, digitalen Geschäftsmodellen und die Rolle der CMO’s der Zukunft lauschen.
Die für mich interessantesten Vorträge fanden am Anfang und am Ende statt.
Am Anfang zeigte Stefan Hentschel, Industry Leader Tech-Industrial bei Google Germany, eindrücklich auf, dass sich die Spielregeln im B2B-Markt derzeit massiv verändern. Waren bisher für den Erfolg eines Unternehmens vor allem Kosteneffizienz, Prozessoptimierung und schrittweise Innovationen entscheidend, wird es künftig die Fähigkeit zur Anpassung sein. Wer im digitalen Zeitalter mithalten will, muss sich also radikal verändern. Soweit nicht zu neu.
„Es geht nicht nur um die Einführung einer neuen Technologie. Wir brauchen radikale Veränderungen. Bestehende Methoden und Denkstrukturen müssen infrage gestellt werden. Und das ist eine Frage der Firmenkultur: Sie wird den Wandel treiben, nicht die Technologie.“
Interessant war seine Perspektive zur Kommunikation. Einmal mehr zeigte er auf, dass Kunden beziehungsweise Einkäufer deutlich besser informiert über die B2B-Produkte oder Dienstleistungen sind, als das noch vor Jahren der Fall war.
Das alte Sender-Empfänger Modell hat auch im B2B ausgedient. Das B2B-Marketing muss sich darauf einstellen und den Kaufprozess digital begleiten. Die Unternehmen, die diesen Prozess genau und proaktiv begleiten, werden in Zukunft erfolgreich sein.
Den krönenden Abschluss des interessanten Tagesprogramms bildete eine inspirierende Keynote des Wirtschaftsphilosophen Anders Indset.
Der Norweger wird auch als „digitaler Jesus“ oder „Rock’n’Roll Plato“ bezeichnet.
Er regte mit Fakten und Thesen über unsere Gesellschaft die Teilnehmer zum Nachdenken an. Dabei betonte er die Notwendigkeit einer neuen Sicht auf die Welt: „Die Welt braucht nicht nur ein Update, sondern ein völlig neues Betriebssystem.“ Für die entscheidenden Herausforderungen unserer Zeit – den Klimawandel und den Umgang mit intelligenten Technologien – müssten neue Ansätze und Denkweisen her. Eine bessere Kommunikation und ein menschlicherer Umgang miteinander seien hier besonders wichtig.
„Wir müssen aus dem schöpfen, was uns als Menschen ausmacht. In unseren Gefühlen, Gedanken und in kleinen Veränderungen im Alltag liegt das große Potenzial“
Wenn es also noch Menschen in einer organisierten Form des Zusammenleben geben soll, dann ist jetzt die Zeit, dass der “Faktor Mensch” für alle in der Welt an erster Stelle steht.
Das spielt uns Markenverantwortlichen in die Karten, denn die Markenführung im digitalen Zeitalter rückt den Mensch ins Zentrum. Es gilt das Selbstbild der MarkeAls Marke bezeichnen wir ein Kennzeichen, die neben... aus Sicht der internen Zielgruppen in den Mittelpunkt der Betrachtung zu rücken, denn die Mitarbeiter prägen in nachhaltiger Weise den Charakter der Marke. Wie wir das machen, erzählen wir Ihnen gerne in einem unverbindlichen Gespräch hier.
Fazit: Der Tag der Industriekommunikation 2019 drehte sich stark um Digitalisierung, Selbstverständnis und das Mindset der Marketingexperten.
Für die Bedeutung der Marke als strategischer Impulsgeber für das Marketing war wenig Raum bei der diesjährigen Veranstaltung. Aber am Ende wurde ja auch nach den Wünschen für das nächste Jahr gefragt ;-).
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