Welche Anforderungen stellen Talente an zukünftige Arbeitgeber?
Das Thema Anforderungen von Unternehmen an Talente ist nicht neu. Aber wie ist es mit den Anforderungen von Talenten an Arbeitgeber?
Die Babyboomer gehen in den kommenden Jahren in den Ruhestand. Das weist seit Jahren jede Arbeitsmarktstatistik auf. In den nächsten Dekaden fehlen 16 Millionen Arbeitskräfte, schrieb die Süddeutsche Zeitung die Tage. In den Feeds der sozialen Netzwerke ist es ebenso unübersehbar. Eine Flut an gesponserter Posts werben um neue Fachkräfte in fast allen Branchen.
Ein Blick in meinen heutigen Instagram-Feed: Deutsches Bahn, Goethe Institut, kbo-Isar-Amper-Klinikum, Xing, Kirinius Health. Sechs gesponserte Posts zur Mitarbeitersuche in den ersten 20 Nachrichten. Für einen zusätzlichen Schub hat noch die Corona-Pandemie gesorgt. Viele Arbeitnehmer haben aufgrund der Unsicherheiten oder Kurzarbeit den Arbeitgeber gewechselt oder sich gar neue Berufszweige gewählt. Zudem sind Fragen nach dem Sinn der Geschäftstätigkeit (Purpose), Nachhaltigkeit und Ethik von Bedeutung, so schreibt das Branchenmagazin „Markenartikel“ in seiner neuesten Ausgabe.
Aber was sind die Anforderungen im Jahr 2022 wirklich?
Ein Blick in die Studie „Arbeitgeberattraktivität 2022“ des Forschungsinstitutes Organomics unter knapp 5000 Teilnehmern zeigt Überraschendes. Die Ergebnisse wirken wie ein Blick zurück.
Top 1 der Anforderungen von Talenten an zukünftige Arbeitgeber sind „Gehalt und andere materielle Benefits“ mit 77%. Gefolgt von der berühmten „Work-Life-Balance“ mit 73% und auf Platz 3 die „Arbeitsplatzsicherheit“. Interessant für Markenmacher: Weniger bedeutsam ist das allgemeine Unternehmensimage (38%). Wer jetzt gleich einen Abgesang auf das Thema Markenführung beginnen möchte, dem sei in Erinnerung gerufen: Nach wie vor gilt: Ist ein Unternehmen nicht bekannt, wird es eben auch nicht mehr Bewerbungen generieren. Besonders wichtig, so schreibt die Studie, ist vielen, dass ihre Tätigkeit inspirierend ist (53%) und damit ein bedeutsamer Beitrag zur Unternehmensvision geleistet werden kann. Das überrascht, denn das Thema VisionDie Vision beschreibt die Zukunft einer Organisatio... war lange ein ungeliebtes Thema in deutschen Unternehmen. Entsprechend uninspirierend fallen die meisten Unternehmensvisionen aus.
Wo wird das Werben um Arbeitnehmer am häufigsten wahrgenommen?
Ganz vorne liegt die Videoplattform „YouTube“ mit 36%, gefolgt von Instagram (35%), TV und Radio (27%). Facebook, Außenwerbung und Plakate liegen bei ca. 25%. Klassische Stellenanzeigen spielen nur eine untergeordnete Rolle. Hingegen sind Jobbörsen wie Stepstone, Monster, Indeed oder Join von knapp der Hälfte der Befragten genutzt, die Google-Suche von 33% und berufliche Netzwerke wie Xing oder LinkedIn bei rund 30%, genauso wie die gute alte Mund-zu-Mund Propaganda.
Employer Branding – für Talente gemacht?
Die Anforderungen an Talente haben sich geändert. Die letzten Krisenjahre haben ihre Spuren hinterlassen und traditionelle Anforderungen übernehmen wieder vermehrt die Führung. Darauf werden die Unternehmen reagieren und sich ihre Botschaften zur Arbeitgebermarke genau anschauen müssen. Welche Rolle spielen aktuelle Vision, Werte, Purpose für diese Aussagen? Welche Vorteile stellt das Unternehmen in den Vordergrund? Wie flexibel und selbstbestimmt sind Arbeitsort und Arbeitszeit für die Bewerber?
Es gilt wohl weiterhin: Ein stringentes, klares und vor allem unternehmensspezifisches Personalmarketing ist der Königsweg, um die richtigen Antworten zu finden. Voraussetzung dafür ist eine starke Unternehmensmarke. Denn die Relevanz der WahrnehmungWahrnehmung im engeren biologischen Sinn ist der Pr... als attraktive MarkeAls Marke bezeichnen wir ein Kennzeichen, die neben... ist aus Sicht der Talente, die Glaubwürdigkeit auf Basis der Stärken des Unternehmens und der Match mit den eigenen Anforderungen.
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