Eine Frage der Etikette
Gütesiegel, Labels, Testurteile, Preise, Awards & Co
Egal wo wir sind – auf Internet-Portalen oder in Online-Shops, im Supermarkt, im Bio-Laden, beim Einkauf von Kleidung, auf technischen Geräten und Spielsachen… Überall begegnen uns Auszeichnungen, Hinweise und Prämierungen. Sogar Non-Profit-Organisationen verfügen über ein Spendensiegel, um das Vertrauen von Förderern zu gewinnen.
Die Verwendung ist mitunter jedoch oft sehr zweifelhaft. Die Ausuferung an Auszeichnungen ist wohl den Marketing-Abteilungen zuzuschreiben. Ziel ist dabei tatsächlich häufig ein wirtschaftlicher Nutzen (höherer Umsatz), den sich Unternehmen davon versprechen.
Inzwischen reden wir also von rund 1000 verschiedene Labels wie Prüfzeichen, Umweltkennzeichen und Qualitätssiegeln, die sich aktuell auf dem Markt befinden.
Doch was genau haben Unternehmen denn nun von diesen Auszeichnungen?
Siegel und Auszeichnungen schaffen Vertrauen; sie sollen unsere Kaufentscheidungen beeinflussen bzw. vereinfachen und häufig rechtfertigen sie einen höheren Preis (im Vergleich zu Produkten ohne Auszeichnung).
Natürlich gibt es rechtlich anerkannte und zertifizierte Siegel, die offiziell verliehen und kontrolliert werden. Diese dienen den Kunden und Verbrauchern zur Orientierung. Überangebot und Zeitmangel sind die Ursache für unser Bedürfnis nach einer Hilfestellung und rechtfertigen sehr wohl den Einsatz von Siegeln.
Als grobe Orientierung lassen sich Label dabei in drei Gruppen einteilen:
- Label, die von unabhängigen Prüfinstituten vergeben werden (z. B. Bio-Siegel, Blauer Engel, Fairtrade, GS-Zeichen).
- Label, die – oft als Marketinginstrument – von Unternehmen oder deren Dachverbänden kreiert wurden (DLG-Zeichen, Ökopaplus, IHTK, Aqua pro Natura – Weltpark Tropenwald).
- Testurteile, die sich auf die (vergleichende) Prüfung konkreter Produkte beziehen (z. B. das test-Qualitätsurteil der Stiftung Warentest).
Oft sind Etiketten jedoch auch nur grafisch gestaltete Symbole, die Wissenslücken ausnutzen und unser Vertrauen missbrauchen. Dabei geht es gar nicht mal um das Fälschen von Siegeln – lediglich die Gestaltung im Stil eines Qualitätssiegels reicht schon aus, um uns zu überzeugen.
Besonders schön und erfolgreich sieht man dies zum Beispiel bei Check24. (zum Video)
Am Ende des aktuellen Spots werden die 3 Argumente „Deutschlands größtes Vergleichsportal“, „bereits 51 x Testsieger“ und „Best-Preis-Zins“ in Siegel-Optik eingeblendet, die uns zu einer Kaufentscheidung bewegen sollen.
Die übermäßige Verwendung von Qualitätssiegeln sorgt inzwischen jedoch bei den Verbrauchern zu immer kritischeren Rückfragen und Verwirrung.
Von seinem Produkt, seiner Dienstleistung, seinem Unternehmen und seinem Angebot zu überzeugen wird also an diesem Punkt dann zu einer Frage der Etikette. Wie möchte man sich als Unternehmen darstellen, wie möchte man handeln und wahrgenommen werden?
Unser Tipp: Zeit und Geld lieber in Marketing-Aktivitäten stecken, die einen echten und nachhaltigen Mehrwert bieten.
Zum Beispiel mit
- einer Kundenbefragung: Sammeln Sie relevante Informationen zu den Bedürfnissen der Zielgruppe. So können Sie diese zielgerichtet ansprechen und ihr Angebot entsprechend deren Bedürfnissen anpassen.
- einer Wettbewerbs-Analyse: Was bieten Ihre Wettbewerber und wo liegen deren Stärken und Schwächen? Vergleichen Sie diese mit Ihren Stärken und positionieren Sie sich entsprechend am Markt.
- Werten: Um sich auf dem Markt zu positionieren braucht ein Unternehmen klare, signifikante Werte. Diese müssen auf Basis der Leitlinien entwickelt, im nächsten Schritt operationalisiert und am Ende auch von den Mitarbeitern gelebt werden.
Wir bieten unseren Kunden mit unserer systematischen Vorgehensweise und langjährigen Prozesserfahrung Sicherheit und steigern den Erfolg ihrer Marken nachhaltig – auch ohne Etiketten. Sprechen Sie uns gerne drauf an.
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