Professionelles Netzwerken – Von der Marke zur Community
Wie Unternehmen LinkedIn & XING richtig nutzen
Kürzlich erreichte mich eine Anfrage für ein Interview zum Thema BrandingAls Branding wird der gezielte, aktive Aufbau einer... und Netzwerke. Im Rahmen ihrer Bachelorarbeit im Bereich Business Administration an der Steinbeis Hochschule untersucht Aila Amyrian wie professionelle Netzwerke als Plattformen für Corporate Branding genutzt werden können. Gerne habe ich ihre Fragen beantwortet.
Darüber hinaus waren wir beide damit einverstanden, das Interview und die Erkenntnisse auf unserem Markenblog auch für andere zugänglich zu machen.
Hier das Interview.
Aila Amyrian (AA): Welchen persönlichen oder beruflichen Bezug hast du zu professionellen Netzwerken wie LinkedIn und XING?
Fridolin Dietrich (FD): Ich nutze professionelle Netzwerke wie LinkedIn und XING. Sie sind für mich gute Plattformen, um mit Fachkollegen, Kunden und Partnern in Kontakt zu treten. Sie bieten mir die Möglichkeit, meine Expertise zu teilen, mein Netzwerk zu erweitern und den Dialog über aktuelle Trends in der Markenstrategie zu fördern. Zudem nutze ich diese Plattformen, um die Werte und Erfolge meiner Kunden zu präsentieren und ihre Marken in einem professionellen Kontext sichtbar zu machen.
AA: Wie relevant schätzt du professionelle Netzwerke für Unternehmen und ihre Markenwahrnehmung ein? Warum?
FD: Grundsätzlich „netzwerken“ ja Menschen und nicht Unternehmen. Personal Branding ist emotionaler und auf Individuen fokussiert, während Corporate Branding strategischer und auf das Gesamtunternehmen ausgerichtet ist. Beide Ansätze sind essenziell für den Erfolg auf sozialen Netzwerken und ergänzen sich ideal, wenn sie bewusst kombiniert werden. So sind sie hochrelevant für Unternehmen, da sie eine direkte und glaubwürdige KommunikationKommunikation ist die Vermittlung von Informationen... mit Zielgruppen ermöglichen. Sie schaffen Transparenz, stärken das Vertrauen in die MarkeAls Marke bezeichnen wir ein Kennzeichen, die neben... und positionieren Unternehmen als Meinungsführer in ihrer Branche. Gerade für B2B-Marken sind diese Plattformen entscheidend, um Expertise und Innovationskraft zu zeigen.
AA:Welche (langfristigen) Chancen siehst du in der Nutzung von professionellen Netzwerken für das Corporate Branding?
Antwort: Beide Formen – Personal und Corporate Branding können sich gegenseitig stärken: Mitarbeitende mit einer starken Personal Brand tragen zur Authentizität und Sichtbarkeit der Unternehmensmarke bei. Ein starkes Corporate Branding schafft wiederum eine Plattform, auf der Personal Brands gedeihen können. Langfristig bieten diese Netzwerke so die Chance, nachhaltige Beziehungen aufzubauen, Talente anzuziehen und eine erlebbare Markenpersönlichkeit zu etablieren.
AA: Welche Trends oder Entwicklungen auf professionellen Netzwerken könnten in Zukunft für Marken noch wichtiger werden?
FD: Künstliche Intelligenz zur Personalisierung von Inhalten, Video-Storytelling, interaktive Formate wie Umfragen oder Live-Sessions und die Betonung von Nachhaltigkeits-Themen werden immer wichtiger. Zudem wird die Integration von Employer Branding und Corporate Social Responsibility (CSR) eine zentrale Rolle spielen.
AA: Was sind deiner Meinung nach die entscheidenden Faktoren für eine erfolgreiche Markenkommunikation auf professionellen Netzwerken?
FD: Glaubwürdigkeit ist Nummer eins. Im Personal Branding steht die Persönlichkeit der Person steht im Vordergrund. Sie gibt dem Profil ein Gesicht, was oft zu höherer Glaubwürdigkeit und Identifikation führt. Im Corporate Branding ist die Marke selbst das Gesicht. Unternehmen können allerdings durch ihre Mitarbeitenden diese Authentizität gewinnen, wenn diese als Markenbotschafter agieren. Eine visuelle und textliche Einheitlichkeit sowie die Interaktion mit der Community sind ebenfalls entscheidend.
AA: Wie können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Inhalte auf professionellen Netzwerken mit der Markenidentität übereinstimmen?
FD: Durch eine klare Markenstrategie, die als Leitfaden für alle Inhalte dient. Jedes Posting sollte sich an den Markenwerten und -zielen orientieren. Beim Corporate Branding sind die Inhalte meist strategischer und fokussieren auf die Unternehmensperspektive. Dazu gehören Erfolgsgeschichten, Innovationen, CSR-Aktivitäten, Produktvorstellungen und Arbeitgeberbotschaften. Sehr wichtig ist auch hier ein Styleguide für TonalitätAtmosphäre bzw. Grundton, in dem ein Produkt oder ..., Design und Themenfelder wichtig, um Konsistenz sicherzustellen.
AA: Welche Gründe könnten dazu führen, dass Unternehmen professionelle Netzwerke nicht oder nur begrenzt für Branding-Zwecke nutzen?
FD: Mangelnde Ressourcen erleben wir oft, dazu fehlendes Know-how oder die Angst vor negativer Kritik. Manche Unternehmen scheuen auch die Transparenz und den hohen Aufwand, der mit der Pflege dieser Netzwerke verbunden ist.
AA:Welche Gefahren siehst du in der Nutzung von professionellen Netzwerken für Unternehmen und deren Markenwahrnehmung?
FD: Die größte Herausforderung besteht darin, authentisch zu bleiben und die Inhalte trotz der formalen Struktur des Unternehmens emotional und ansprechend zu gestalten. Ein inkonsistentes Auftreten oder nicht durchdachte Inhalte können das Vertrauen in die Marke beschädigen. Auch Shitstorms, schlechte PR oder ein Überfokus auf Selbstdarstellung statt Mehrwert für die Zielgruppe sind Risiken.
AA: Welche Maßnahmen können Unternehmen ergreifen, um diesen Gefahren vorzubeugen?
FD: Eine klar durchdachte Content-Strategie, ein Social-Media-Krisenplan und regelmäßige Schulungen für Mitarbeitende sind essenziell. Die Etablierung von firmeninternen „Influencern“ ist auch hilfreich. Zudem sollten Unternehmen auf Glaubwürdigkeit achten und bei Fehlern transparent und lösungsorientiert handeln.
AA: Gibt es abschließend noch etwas, das du zum Thema professionelle Netzwerke und/oder Corporate Branding hinzufügen möchtest?
Antwort: Professionelle Netzwerke sind nicht nur eine Kommunikationsplattform, sondern ein Spiegel der Markenpersönlichkeit. Unternehmen können diese Chance nutzen, um ihre Werte glaubwürdig zu vermitteln und Beziehungen zu ihrer Zielgruppe aufzubauen. Dabei ist es wichtig, Inhalte persönlicher zu erzählen oder Geschichten aus dem Unternehmen zu teilen, Meinungen zu Branchenthemen oder Einblicke in den Arbeitsalltag zu geben. So wirkt das Storytelling emotional und nahbar. Eben echt.
Fazit: Professionelle Netzwerke sind essenziell für eine moderne Markenstrategie. Sie bieten große Chancen, erfordern jedoch eine durchdachte, glaubwürdige und konsistente Umsetzung. Vielen Dank für das Interview Aila.
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