David gegen Goliath – Den richtigen Markennamen finden
Folgt man von Stuttgart der B14 in Richtung Schwäbisch Schall, kreuzt man erstmals bei Winnenden den Buchenbach. Dieser kleine Nebenfluss der Murr mäandert sich hier durch die baden-württembergische Landschaft. Etwa zehn Kilometer weiter westlich bilden viele kleine Dörfer, umgeben von Streuobstwiesen, Wäldern, Äckern und Wiesen die Gesamtgemeinde Berglen. Idylle pur.
Wäre da nicht der Streitfall der Waldbrennerei Klotz mit den mächtigen Whiskey Baronen der Scotch Whisky Association (kurz SWA). Die Waldbrennerei destilliert seit 1901 feine Edelbrände – dank des vielen Streuobstes. Und weitere Produkte aus eigener Herstellung wie zum Beispiel den beliebten Glen Buchenbach Swabian Whisky. Dieser schwäbischer Single Malt Whisky ist nach dem Buchenbachtal benannt, das sich durch die Gemeinde Berglen zieht. „Glen“ kommt aus der Gälischen Sprache und bedeutet „Tal“.
Ein Schelm, wer die Chefin Gerlinde Klotz mit rüstigen 70 Jahren verdächtigt, da eine Verbindung zu den Marken Glen Moray, Glenlivet oder gar Glenmorangie herstellen zu wollen. Das sah die mächtige Scotch Whisky Association anders und klagte gegen die kleine Waldbrennerei.
David gegen Goliath sozusagen
Die Argumentation der SWA konzentrierte sich auf „geschützte geografische Angaben“. Und die haben nach EU-Recht Sonderstatus, denn die Waldbrennerei darf nicht den Eindruck erwecken, ihr Glen Buchenbach käme aus einer anderen Region. Das kennen wir von Champagner, Tiroler Speck und Appelwoi und eben jetzt auch für Whiskey. Da lassen die Barone nicht mit sich spaßen und gewannen den Rechtsstreit in erster Instanz.
Markennamen entwickeln ist heute eine komplexe Aufgabe geworden
Entwickeln, recherchieren, prüfen, aussortieren, erneut prüfen, entscheiden, registrieren. Es sind heute eine Vielzahl an systematischen Schritten notwendig, um einen neuen Namen zu finden. Und unschwer zu erkennen: Die komplexe rechtliche Lage in einem vereinten Europa hat die Aufgabe nicht einfacher werden lassen. Es gilt, eine Vielzahl an Entscheidungen zu kennen, um selbst eine lokale MarkeAls Marke bezeichnen wir ein Kennzeichen, die neben... zu schützen. Der juristische Teil hat leider längst Oberhand über den kreativen Teil der Namensentwicklung gewonnen. Wollen Sie dazu mehr wissen, wie wir das für Sie lösen können, informieren Sie sich hier.
Und wie geht es jetzt bei Glen Buchenbach weiter?
„Die Akte ist mittlerweile zehn Leitzordner dick und umfasst fast 5 000 Seiten. Ob noch weitere dazu kommen, ist noch offen. Wir werden die Entscheidungsgründe des Urteils abwarten und anschließend in Ruhe bei einem Glas schwäbischen Whisky besprechen, wie es weiter geht“, so der Rechtsanwalt Dr. Sven Mühlberger.
Da sind sie wohl nicht die einzigen. Auf der Website der Waldbrennerei heißt es aktuell: „Leider ist unser ‚Glen Buchenbach‘ momentan vergriffen. Wir arbeiten aber mit Hochdruck daran, die nächsten Abfüllungen verkaufsfertig zu machen.“
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